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From Moravian Lives
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Thränen, und bat es dem <persname>Heiland </persname>ab. <date>1759 </date>da Sie am
<date>4.</date><hi rend="superscript"><date>ten</date></hi><date> May</date> mit ins <orgname>Jungfern Chor</orgname> kam, machte Sie aufs
Neue den Schlus in ihrem Herzen daß sie ganz vor
den <persname>Heiland </persname>leben wolte. Sie wurde Anno<date> 60 den 19. Januar</date>
<orgname>Candidatin zum Abendmahl</orgname>, welches ihrem Herzen
einen besondern Eindruck gab, und von da an hatte Sie
eine aparte gnaden Zeit lernte sich mehr kennen, und
kam mit ihrem Herzen in eine wahre bekantschaftt mit
dem <persname>Heiland</persname>, den <date>15.</date><hi rend="superscript"><date>ten</date></hi><date> Mart </date>wurde Sie <orgname>Confirmirt</orgname>, und
hatte <add>am <date>Charfreytag</date></add><date> den 4. April </date>die große gnade <orgname>das erste mahl mit der
Gemeine seines Leichnams und Blutes</orgname> theilhaftig zu
werden, welches ihr so groß und wichtig war, das Sies
nicht genug aus sprechen konte, wie ihr dabey war, von
da an hatte Sie einen seligen fröhlichen gnadengang,
war in ihrem herzen kindlich und sünderhaft gegen
den <persname>Heiland</persname>, bezeigte es oftt mit Thränen, wie froh Sie
sey daß Sie in der <orgname>Gemeine </orgname>wäre, Sie hatte, auch ver
schieden malen von ihrer <persname>Mutter </persname>wie auch von <corr>und </corr>ihren
<add>übrigen </add><persname>Freunden </persname>versuchung, sie von der <orgname>Gemeine </orgname>abtrünnig
zu machen, und wieder mit ihnen in <placename>Busch </placename>zu ziehen, das blieb
ihr aber eine unmögliche Sache dazu thun, und Sie hielt
sich desto fester an <persname>Heiland</persname>, daß Er Sie doch bewahren
möchte, und sie bey<orgname> seinem Volcke</orgname> erhalten <add>möchte</add>, im <date>Juny ver
wichnen Jahrs</date> kriegte Sie durch einen kalten Trunck einen
Schaden auf ihrer Brust, war aber doch noch mit in der
Erndte, so wohl hier in <placename>Bethlehem</placename>, als auch in <placename>Gnadenthal</placename>
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wurde aber zulezt so kräncklich, das sie muste nach
<placename>Bethlehem </placename>gebracht werden, ehe die Erndte ganz vorbey
war, von der Zeit an kränckelte Sie immer, so das man
sahe, das sichs zu einer auszehrung bey ihr anlies,
zu end des <date>September </date>kam Sie ganz auf die <orgname>Krancken Stube</orgname>,
es wolte ihr Anfangs die Zeit oftte zu lange währen, und
wünschte sich wieder gesund zu seyn, da Sie aber sahe
da<corr>ß</corr> der <persname>Heiland </persname>mit ihr eilte zu ihrer auflößung, war
sies auch ganz zufrieden, und brachte ihre Zeit recht
sehr selig zu, bezeigte oftte mit Thränen, wie wohl ihr sey,
und wie Nahe ihr der <persname>Heiland </persname>wäre, und freute sich, Ihn
balde zu sehen, zu End des <date>December </date>kriegte Sie die Blattern,
kam auch gut davon durch, aber man sahe immer mehr, das
der <persname>Heiland </persname>mit ihr eilte, Sie hatte eine aparte selige
Zeit, der Umgang mit dem <persname>Marter Mann</persname> war ihr das
liebste, und wenn sie von den Schwestern besucht wurde, be
zeigte Sie immer ganz besonders ihre Freude, da<corr>ß</corr> sie
nun balde den sehen würde, an den Sie gläubte, und
der ihre Seele liebte, <date>1761 den 12. Januar</date> früh weinte sie, als
Sie die <orgname>Kranckenwärterin </orgname>fragte, was ihr wäre, sagte
sie, Ach das <orgname>Abendmahl </orgname>hätte ich gerne, ich kan nicht mehr
warten, da sie darauf die <persname>Schwester Anna Roßel</persname> besuchte,
freute Sie sich gar sehr, fing gleich mit ihr an zu
reden, und bezeigte ihr sehnliches Verlangen nach dem
<orgname>Abendmahl</orgname>, sagte, die Zeit wird mir zu lange bis auf