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Der sel. Bruder Andrew der Mohr hat von
seinem Lauff folgendes aufsetzen lassen.
Ich Andreas der Mohr, bin in Ibo Eboe land, in dem unbekann
ten Teil von Africa geboren u. wurde nach dem Gebrauch meiner
Nation, da ich 8. tage alt war, beschnitten.  Mein Nahme
war Ofodobendo Wooma.  Mein Vater starb da ich
etwa 8. Jahr alt war u. mein Bruder, der selber 5. Kind
er hatte u. arm war, nahm mich zu sich; aber nicht lange
darauf borgte er von einem Mann 2. Ziegen auf 2. Jahr
u. gab mich ihm dafür zum Pfand, daß er mich wieder
geben solte, wenn er die Ziegen zurück empfinge.  Er
wartete aber nicht darauf sondern und verkaufte mich nach
einer Jahres Zeit an einen andern.  Ich wurde in
kurzer Zeit oft gekauft u. wieder verkaufft u. kam von
einer Nation zur anderen, deren Sprache ich nicht ver-
stund, bis ich an ein grosses Revier Nemils genannt
gebracht wurde, wo mich ein Handelsman des landes
kaufte, mich kleidete u. mit seinem Diener in seinem
Hause lies.  Wenig Wochen drauf brachte mich der Diener
auf Befehl seines Meisters in ein Haus nicht sehr weit ab.  
Da ich im Hause war, wurde ich gleich drinnen verschlossen.  Ich
erschrack u. zitterte vor Angst, da ich mich in einem Platze
sah, wo wenigstens 50. Köpfe von getödteten Menschen rund
herum hiengen.  Das war das Haus eines Menschen-Fressers,
obgleich diese Nation überhaupt keine Menschen-Fresser,
so essen doch welche Menschen Fleisch um barbarisch und gros
zu thun.  Ich erwartete da gleich geschlachtet zu werden, u. sie
schönen Appetit für mich zu haben, weil ich jung war.  Mein
Begleiter forderte aber mehr für mich als sie geben wollten,
er nahm mich deswegen wieder mit, brachte mich wieder an
besagtes Revier, nahm mir da meine Kleider u. verkauffte
mich an einen der in das Land hinein handelte.  Ich wurde
gleich auf ein Fahrzeug gebracht mit einer Anzahl anderer,
deren Sprache ich nicht verstund, das that mit sehr wehe, bis
ich ein Mädgen aus meiner Landschaft fand, welches mich
sehr tröstete.  Die ersten 3 oder 4 Tage gaben sie mir nichts
zu essen u. nichts zu trinken, als Schweinefleisch, welches in
meinem Lande verboten ist zu essen.  Wer Schweinsfleisch isset,
den hassen u. scheuen die anderen als einen sehr bösen Menschen.  
Weil ich fast verhungert war, wurde ich endlich genöthigt ein wenig 

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