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1793
Unser seliger am 23. Februar alhier entschlafener Bruder Abraham Bömper
hat von seinem Lebenslauf folgendes aufgesezt.
Ich bin in Herborn im Nachanischen, den 22ten Merz 1705.
geboren, mein Vater war daselbst Rent=meister und
Postmeister. Meine Eltern erzogen mich sorgfältig
in der Reformirten Religion, und weil mein Vater
erweckt war, so wandte er viele Mühe und Fleiß an, mich
in der Gottesfurcht aufzuziehen. Ich war schon in meinem
6ten Jahr, sehr verlegen ums selig werden. In meinem 12ten
Jahr
kam ich nach Marburg, zu einem Silber Schmidt in die
Lehre und weil mein Lehrmeister lutherisch war, so hatte ich
oft gelegenheit in die lutherische Kirche zu gehn und hörte da
den Prediger vom Heiland und seinem Blut und Wunden predigen,
wobey mein Herz oft in Thränen zerfloß.
Da ich im Jahr 1722. in die Fremde kam bin ich immer
den erweckten Predigern nach gegangen und suchte fromm zu
werden, schafte mir auch Arnds Wahres Christenthum und des
Bunians Schriften an, konnte aber doch keine Ruhe im Herzen finden.
Als ich aus Holland nach Paramaribo in Suriname kam, correspondirte ich
mit meinem Vater, der gewißens Freyheit wegen, nach
Neuyork gezogen war. Der schrieb mir einmal daß
Br. Spangenberg bey ihm im Hause wäre und ein wahrer
Mann Gottes sey, er schickte mir auch ein Hhuthisch Gesang-
Buch
worinnen ich fleißig las und sang und wünschte oft dabey
die Leute zu sehen und kennen zu lernen. Ich hörte ein-
mal Canonen schiessen und lief darauf ans die Wasser trübe,
zu sehen, was es bedeute: Es war wis ein Schif von Holland
angekommen. Da es vor Ancker kam, sahe ich 2 Brüder
und eine Schwester,
den Bruder Berwig und seine Frau
und Michel Tannenberger auf demselben. Ich blieb bis sie
geanckert hatten.  lief

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