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sahe, was ich von Natur für ein Verdorbenes Kind
war, und das ich nicht so bestehen könte, wen sich nicht
mein lieber Heyland meiner erbarmte, ich legte mich
zu den füssen Jesu, und Weinte um Gnade.
Da kriegte ich bald Trost in meinem Herzen, und
Er erschien mir in seiner Blutigen Todes Gestalt,
und ließ mich sehen, daß ich auch in seine Hände
gegraben bin. Bald darauf den 7ten October wurde
ich Candidat zum heiligen Abendmahl und den 4ten
November
Confermirt, und den 2ten December
wurde ich seines Leichnams und Blutes im heiligen
Abend Mahl
zum ersten Theilhaftig. mit der
schönen Loosung! Wie will ich dir so wohl thun p.p.
Mit deinem Leib mich speissest. Tränckst mich mit
deinem Blut. das hab ich auch auf das seeligste
erfahren. Ach ich kan es nicht vergessen. Er ist
selbst bey mir gewesen, der durchgrabne Hände
Seegen, hat auf meinem Haupt gelegen.
Von da an ging ich meinen Gang seelig fort. Als
das Stunden Gebet aufs neue eingerichtet wurd-
de, kam ich auch mit dazu, welches mich tief beschäm-
te, den ich achtete mich nicht würdig, ich kante mich
gar wohl, was für ein Armes Wesen ich bin,
doch aber diente es mir zum Wahren Seegen, für
mein Herz, besonders in meinen stunden, hat er
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mich gar oft getröstet. umarmt und an seine ver-
wundetes Herz gedrückt, Als wird ein besonders
Fest hatten, Am Einzugstag in unser neues Hauß
So übergab ich mich dem lieben Heyland gantz aufs
neue, nur für Ihn zu leben, und ich ward ver-
sichert, das Er mir die Weihe, zu der Jungfern
Reihe mit dem Blut strich gab. und so verbrachte
ich meine Zeit seelig im Umgang mit meinem
treusten Freunde zu. Im November 1775 wurde
mir angetragen zu heyrathen: welches mir wohl
was schweres war, doch aber weil ich mich dem
Heylande ein vor allemal zugesagt hatte, das
ich ewig seine sein, und bleiben wolle, so konte
ich mich auch dieses nicht wägern und übergab
mich kindlich in seinen Willen, und ward es ver-
sichert, das Er mir seiner Armen Sünderin auch
ferner hin durchhelfen werde.
Mit welcher geduld, und Gnade und Huld, hat er
mich biß daher geführt, so das sich mein dencken
darüber verliert. so weit die selige Schwester
Den 2ten December 1775 wurde sie mit dem nun-
mehrigen Wittwer Adolph Hartman in Bethlehem
zur heiligen Ehe verbunden, und zogen noch
denselbigen Monath mit einander hier her nach

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