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seinen Schul-Jahren zieml. angefaßt
war) sind vorjezo noch in
und
erzogen u.
flüchtigen Temperaments u. von einer
von meinem Vater ungemein schlarf ge-
halten.
so weit meine kindische Fähigkeit reichte,
Reflexionen über
ferien, z. E. über das allgemeine
Plage, Sorge u. Unseligkeit der Menschen;
über den herren Jesum, u. was das vor
ein hübscher Mann müße gewesen
liche Worte u. Aussprüche des heilandes;
über das Versprechen derer Menschen
sie in der bekannten Lutherischen Beicht-
formul jedesmal sagen: Ich will mein
Leben beßern, woraus doch ihr Lebe-
tage nichts würde; über manche Biblische
Exempel, sowol gottloser als gottseli-
ger Leute; über die Schönheit des Orts,
woselbst sich der Hland vorjezo aufhält,
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oder über den Himmel u. das ewige Leben, u.
s. w.
Gott, oder mit dem lieben Herrn Jesu, oder
wie ich ihn mag genannt
was zu sagen oder zu klagen: Und wenn
ich ihn um etwas sehr angelegentl. bat, so
wurde ich |wie mirs vorkam| fast jedesmal
erhöret, und das merkte ich mir wohl. Ja
das ging
aus kindischen Ursachen, schon im 11ten
Jahr meines Alters, um einen leiblichen
Bruder oftermalen bat, u. das Jahr dar-
auf
borgenen satt weinen, daß ich so schlecht
u. böse war, u. wünschte selnl., beßer
zu werden.
Wurde ich
admittirt;
starke Arbeit der zuvorkommenden Gnade des hlds.
an meinem Herzen verspürte: Sie wurde
aber leider gar bald von mir in den
Wind geschlagen. Jedennoch, so oft ich nach
hero zum AbMhl. habe gehen wollen; so
ofte hat sich etwas von derselben
an mir merken laßen; Nur einmal
mehr, stärker u. anhaltender als das
mal. Es kam auch wol in der Zwischen-
zeit sann und wann vor, mit großem Nachdruck