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Von unsers sel. Brs. Rudolph Christs Lauf durch
diese Zeit hat er selbst folgenden eigenhändigen
Aufsaz  Aufsatz hinterlaßen:
"Ich bin geboren Ao 1710. d. 23ten Mai. in Lauffen
"im Würtenbergl.n
 u. in der Luthl. Religion erzogen;
"Von meinen Eltern wurde ich zur Kirch  Kirche u. Schule bis in
"mein 14tes Jahr, u. von da an, nachdem ich zum AMahl
"gegangen war, zur Mahl- u. Säge-Mühl, wie auch zur
"Bauren-Arbeit [?] bis in mein 22tes fleißig ange-
"halten. Weil nun mein Vater schon etle Jahre kränkl.
"war, so resolvirte ich, die ganze Wirthschaft  Wirtschaft über mich
"zu nehmen u. deswegen zu heurathen. Ich redete also mit
"ihen  ihne u. die gefaste Resolution gefiel ihm sehr wohl. In
"einem halben Jahr drauf gieng  ging mein Vater aus der Zeit
"u. ich wurde Ao 1733. d. 21ten Jul. mit der damals ledi-
"gen Anna Wolfflein, mit welcher ich noch bei seinem
"Leben Verlobt worden, getraut. Meine Mutter ist, so viel
"mir wißend, noch hienieden. Ich dachte an keine Bekehrung,
"sondern mein Sinn gieng  ging mir dahin, von der Welt als
"ein ehrl. Mann angesehen u. reich zu werden. Es gieng  ging denn
"auch nach meinem Sinn, bis 1744. Da hörte ich, daß eini-
"ge Versamlungen  Versammlungen hielten u. mit einander sängen u. bete-
"ten; dabei sich auch Soldaten befänden. Besonders wur-
"de in meiner Mühle zu verschiedenen malen Gutes u. Böses
"davon gesprochen. Endl. resolvirte ich, einmal hin zu gehen
"u. eben mit zu machen, sie möchten thun, was sie wolten  wollten,
"um sie aus zu finden. Ich sagte es aber zuerst meiner Frau
"um zu hören, ob sie nichts dagegen hätte: denn |sagte ich| ists
"aus der Bibel; so sollen sie mich nicht betriegen; ists aber
"was böses, so weiß ichs auch. Sie hatte nichts dagegen.
"Ich gieng  ging also an einem Sonntag hinein. Es war schon alles

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