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in Martin Schebosch

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Bruder fragte Ihn darauf, ob Er wolle zum lieben Heiland gehen? Ja
sagte Er. Der Bruder fragte Ihn weiter, ob Er denn nicht gerne bei uns
bleiben wolle? Darauf sagte Er, nein. Der Bruder fragte Ihn weiter, 
was er denn seinem lieben Vater und Mutter von Ihm sagen solle? Er
antwortete: Er solle sie von Ihm herzlich grüßen, Er schike ihnen das
Versel: <hi rend="underline">Drük sie an dein Herze -</hi>  Er hatte sie herzlich lieb und wie
Er noch gesund war, konnten Ihm seine Kinder und Brüder keine grösre
Freude machen, als wenn sie Ihm, was seliges von den braunen Kindern
oder Geschwistern erzehlten, und über das Gegentheil weinen machen. Am 
<date>4. July</date> wurde Ihm das Reden schwehr, und den 5. ist Er früh um 3. Uhr
just unterm Gemein-Segen: <hi rend="underline">der Honigsein auf Seinem Mund, der Glieder
letztes Oel, der Küße seinen Leib gesund </hi>und segne seine Seel, in seines Er-
lösers Armen selig und sanft entschlafen.  Der lezte Blik, den Er noch
von sich gab, war so lieblich, daß man sehen konnte, nun ist an Ihm erfült,
was Er so oft gesungen: <hi rend="underline">wenn mein Mund wird erbleichen, so fahr
ich zur Gemeine, den Leib möcht ihr begraben-;</hi> das war besonders bei
seinem Krankseyn alle Tage sein Leib-Versel.
Brachte sein steberndes Gebeine <hi rend="superscript">auf </hi>10. Jahr, 9. Monat, 8 Tage.

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