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Lebenslauf des seligen Bruder <persname>Nicolaus Lorenz Bage</persname>, zeithergen<br />
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Lebenslauf des seligen Bruders&nbsp;<persname>Nicolaus Lorenz Bage</persname>, zeithergen<br />
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<orgname>Arbeiters </orgname>des <orgname>Gemeinleins</orgname>&nbsp;zu <placename>Hebron</placename>, welcher den <date>20<hi rend="superscript">ten</hi> Juni 1789</date><br />
 
in seine ewige Ruhe einging.<br />
 
in seine ewige Ruhe einging.<br />
Ich bin geboren im Jahr <date>1732 den 3ten Februar </date>in <placename>d&auml;nischen<br />
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Ich bin geboren im Jahr <date>1732 den 3<hi rend="superscript">ten</hi> Febr. </date>in <placename>d&auml;nischen<br />
Hollstein</placename> im <placename>Amte Tondern</placename>. Mein Vater starb, da ich<br />
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Hollstein</placename> im <placename>Amte Tondern</placename>. Mein <persname>Vater </persname>starb, da ich<br />
etwa im 3ten Jahr war: daher verheirathete sich meine Mut-<br />
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etwa im 3ten Jahr war: daher verheirathete sich meine <persname>Mut-<br />
ter wieder mit <persname>Christian Petersen</persname>. Ich wurde flei&szlig;ig angehal-<br />
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ter</persname> wieder mit <persname>Christian Petersen</persname>. Ich wurde flei&szlig;ig angehal-<br />
ten in die Schule zu gehen, und nachdem mein Vater erweckt<br />
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ten in die Schule zu gehen, und nachdem mein <persname>Vater </persname>erweckt<br />
 
wurde und sein Leben &auml;nderte, hielt er mich sehr scharf,<br />
 
wurde und sein Leben &auml;nderte, hielt er mich sehr scharf,<br />
weil er gerne einen frommen Menschen aus mir haben wollte.<br />
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weil er gerne einen frommen Menschen aus mir haben wolte.<br />
 
Dennoch gerieth ich in schlechte Umst&auml;nde und wurde durch die<br />
 
Dennoch gerieth ich in schlechte Umst&auml;nde und wurde durch die<br />
 
&uuml;brige Jugend in der Schule verf&uuml;hrt: wiewol ich dabey<br />
 
&uuml;brige Jugend in der Schule verf&uuml;hrt: wiewol ich dabey<br />
 
immer unschuldig war und gut wuste, da&szlig; es nicht recht <del>war</del> sey.<br />
 
immer unschuldig war und gut wuste, da&szlig; es nicht recht <del>war</del> sey.<br />
Endlich brachte es mein Vater dahin, da&szlig; ich eingezogen und<br />
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Endlich brachte es mein <persname>Vater </persname>dahin, da&szlig; ich eingezogen und<br />
fromm wurde. In meinem 10ten Jahr, wurde ich an einem<br />
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fromm wurde. In meinem 10<hi rend="superscript">ten</hi> Jahr, wurde ich an einem<br />
Sonnabend, da der Schulmeister die Schule mit einem Ge-<br />
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Sonnabend, da der <persname>Schulmeister </persname>die Schule mit einem Ge-<br />
 
sang schlo&szlig;, in meinem Herzen vom <persname>Heiligen Geist</persname> erweckt und<br />
 
sang schlo&szlig;, in meinem Herzen vom <persname>Heiligen Geist</persname> erweckt und<br />
 
mein elender Zustand stund mir so lebendig vor Augen,<br />
 
mein elender Zustand stund mir so lebendig vor Augen,<br />
 
da&szlig; ich glaubte, ich m&uuml;ste verloren gehen. Ich weinte sehr<br />
 
da&szlig; ich glaubte, ich m&uuml;ste verloren gehen. Ich weinte sehr<br />
und konnte nicht aufh&ouml;ren. Mein Schulmeister wollte wissen,<br />
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und konnte nicht aufh&ouml;ren. Mein <persname>Schulmeister </persname>wolte wissen,<br />
 
was mir fehle; weil ich aber glaubte, er k&ouml;nne mir nicht<br />
 
was mir fehle; weil ich aber glaubte, er k&ouml;nne mir nicht<br />
 
helfen, so sagte ich es ihm nicht. Ich ging nach Hause, weils<br />
 
helfen, so sagte ich es ihm nicht. Ich ging nach Hause, weils<br />
mir aber auch da nicht recht war und auch meine Eltern<br />
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mir aber auch da nicht recht war und auch meine <persname>Eltern</persname><br />
 
etwas ausserordentliches bey mir merkten; so bat ich<br />
 
etwas ausserordentliches bey mir merkten; so bat ich<br />
sie, mich &uuml;ber Feld zu schicken, damit ich allein seyn<br />
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sie, mich &uuml;ber Feld zu schicken, damit ich alleine seyn<br />
 
k&ouml;nnte. Sie erlaubten es mir und da redete ich recht gr&uuml;ndlich<br />
 
k&ouml;nnte. Sie erlaubten es mir und da redete ich recht gr&uuml;ndlich<br />
 
mit dem lieben <persname>Heiland </persname>aus, gab mich ihm ganz hin und stellte <del>es</del> ihm
 
mit dem lieben <persname>Heiland </persname>aus, gab mich ihm ganz hin und stellte <del>es</del> ihm

Revision as of 14:49:42, Jan 28, 2020

Lebenslauf des seligen Bruders <persname>Nicolaus Lorenz Bage</persname>, zeithergen
<orgname>Arbeiters </orgname>des <orgname>Gemeinleins</orgname> zu <placename>Hebron</placename>, welcher den <date>20<hi rend="superscript">ten</hi> Juni 1789</date>
in seine ewige Ruhe einging.
Ich bin geboren im Jahr <date>1732 den 3<hi rend="superscript">ten</hi> Febr. </date>in <placename>dänischen
Hollstein</placename> im <placename>Amte Tondern</placename>. Mein <persname>Vater </persname>starb, da ich
etwa im 3ten Jahr war: daher verheirathete sich meine <persname>Mut-
ter</persname> wieder mit <persname>Christian Petersen</persname>. Ich wurde fleißig angehal-
ten in die Schule zu gehen, und nachdem mein <persname>Vater </persname>erweckt
wurde und sein Leben änderte, hielt er mich sehr scharf,
weil er gerne einen frommen Menschen aus mir haben wolte.
Dennoch gerieth ich in schlechte Umstände und wurde durch die
übrige Jugend in der Schule verführt: wiewol ich dabey
immer unschuldig war und gut wuste, daß es nicht recht war sey.
Endlich brachte es mein <persname>Vater </persname>dahin, daß ich eingezogen und
fromm wurde. In meinem 10<hi rend="superscript">ten</hi> Jahr, wurde ich an einem
Sonnabend, da der <persname>Schulmeister </persname>die Schule mit einem Ge-
sang schloß, in meinem Herzen vom <persname>Heiligen Geist</persname> erweckt und
mein elender Zustand stund mir so lebendig vor Augen,
daß ich glaubte, ich müste verloren gehen. Ich weinte sehr
und konnte nicht aufhören. Mein <persname>Schulmeister </persname>wolte wissen,
was mir fehle; weil ich aber glaubte, er könne mir nicht
helfen, so sagte ich es ihm nicht. Ich ging nach Hause, weils
mir aber auch da nicht recht war und auch meine <persname>Eltern</persname>
etwas ausserordentliches bey mir merkten; so bat ich
sie, mich über Feld zu schicken, damit ich alleine seyn
könnte. Sie erlaubten es mir und da redete ich recht gründlich
mit dem lieben <persname>Heiland </persname>aus, gab mich ihm ganz hin und stellte es ihm

Register.