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Wahrheit sagen, da&szlig; er sich im Dienst der Gemeine ver-<br />
 
Wahrheit sagen, da&szlig; er sich im Dienst der Gemeine ver-<br />
 
zehrt und so abgearbeitet hat, da&szlig; man schon seit Jahr<br />
 
zehrt und so abgearbeitet hat, da&szlig; man schon seit Jahr<br />
und Tage den baldigen Heimgang <abbr>an</abbr> seiner H&uuml;tte<br />
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und Tage den baldigen Heimgang <add>an</add> seiner H&uuml;tte hat voraus<br />
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sehen k&ouml;nnen, besonders als er im lezten Sommer ein<del> so</del> star-<br />
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kes Bluten aus der Nase gekam, welches nachher noch einige<br />
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mal vorkam; Er erholte sich zwar so weit wieder, da&szlig; er sei-<br />
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ne Gesch&auml;fte verrichten konte. Der selige hatte von sei-<br />
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nem baldigen Heimgang eine f&uuml;hlbare Ahndung, dar&uuml;ber er<br />
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sich bey verschiedenen Gelegenheiten deutlich &auml;u&szlig;erte. Zum Exempel<br />
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bey dem lezten Grab, welches er f&uuml;r die Leiche des seligen Bruder<br />
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David Romingers machte, sagte er, da&szlig; dieses sein lez-<br />
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tes seyn w&uuml;rde, und eine gleiche Aeu&szlig;erung that er auch an<br />
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seinem lezten Geburts-Tag am 21ten October. Balde nach dem<br />
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gehabten starken Bluten bekam er eine Engbr&uuml;stigkeit, ge-<br />
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schwollene Beine und andere Zuf&auml;lle, daraus man eine Wasser-<br />
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Sucht vermuthen konte; Er besorgte dem ohngeachtet seine<br />
 
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10 Jahre in der lieben <orgname>Gemeine </orgname>beysammen gelebt hatten: Nun
ist er daheim, und küßt die Wunden, und ich bin noch hier, und
Er tröstet mich mit Seiner lieben Nähe, bis ich Ihn auch sehen
werde. <date>1761 </date>an <date>meinen 49ten Geburtstag</date> hatte ich die besondere
Freude Seinen Leichnam und Blut im <orgname>Heiligen Sacrament</orgname> zu genießen:
O was für ein seliges Fest war das für mich, das erstemal in
meinem Sterbens Leben an diesem Tage. Ich küßte Ihm in
Geist die Hand mit ihren Nägel-Schrunden.
So weit des seligen <persname>Bruders </persname>eigenhändiger Aufsaz.
Wir können dem seligen <persname>Bruder </persname>mit Wahrheit das Zeugniß geben,
daß er ein in dem <persname>Mann der Schmerzen</persname> zärtlich verliebt und
anhängliches Herze war, und in dem nahen Umgang mit Ihm
seine Zeit seliglich zu verbringen wuste; Die Erkenntniß und Gefühl
seines Elends, und der ihm durchs Verdienst <persname>Jesu </persname>erworbene
Gnade erhielt ihn gebeugt und klein, daß, ob er mal ein <orgname>Gehül-
fe im Chor</orgname> war, er sich doch als der geringste unter ihnen ansahe,
und eben dieses machte ihn unter denselben nicht nur, sondern
auch bey allen Geschwistern, insonderheit auch wegen seines un-
ermüdeten Fleißes und treuen Dienstes bey der <orgname>gemeinschaftlichen
Oeconomie</orgname>, legitimirt und bliebt. Er war ein geschickter
und glücklicher Gärtner, wie er denn gleich zum Anfang in
<placename>Bethabara </placename>auf einen dürren Stein-Buckel einen Lust-Gar-
ten machte, <add>und auch</add> in <placename>Ernoidestion</placename>, daß damals noch alles öde und
wüste war, einen weitläufigen Baumgarten um den Ort
herum anlegte, wovon <placename>Bethabara </placename>einen großen Nuzen gehabt.
Er war zugleich auch ein treuer <orgname>Saaldiener </orgname>und <orgname>Mitglied der
Committee</orgname>, besorgte auch das Gräber machen auf dem Gottes
Acker, kurz, es war ihm keine Arbeit und Geschäfte zu gering
und mühsam, und ließ sich das Wohlseyn der <orgname>Gemeine </orgname>und
<orgname>seines Chors</orgname> von Herzen anliegen, und nahm an deren Freude
und Leid von Herzen Antheil.
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Was seine lezte Kranckheit anbelangt, so kan man mit
Wahrheit sagen, daß er sich im Dienst der Gemeine ver-
zehrt und so abgearbeitet hat, daß man schon seit Jahr
und Tage den baldigen Heimgang <add>an</add> seiner Hütte hat voraus
sehen können, besonders als er im lezten Sommer ein so star-
kes Bluten aus der Nase gekam, welches nachher noch einige
mal vorkam; Er erholte sich zwar so weit wieder, daß er sei-
ne Geschäfte verrichten konte. Der selige hatte von sei-
nem baldigen Heimgang eine fühlbare Ahndung, darüber er
sich bey verschiedenen Gelegenheiten deutlich äußerte. Zum Exempel
bey dem lezten Grab, welches er für die Leiche des seligen Bruder
David Romingers machte, sagte er, daß dieses sein lez-
tes seyn würde, und eine gleiche Aeußerung that er auch an
seinem lezten Geburts-Tag am 21ten October. Balde nach dem
gehabten starken Bluten bekam er eine Engbrüstigkeit, ge-
schwollene Beine und andere Zufälle, daraus man eine Wasser-
Sucht vermuthen konte; Er besorgte dem ohngeachtet seine






 

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