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und als ich mir auf diese Reise ein Versgen aufschlug, so hie&szlig;<br />
 
und als ich mir auf diese Reise ein Versgen aufschlug, so hie&szlig;<br />
dasselbe: Herr Jesu, nimm dis Kind, und wiege es durch Wind, durch die<br />
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dasselbe: <persname>Herr Jesu</persname>, nimm dis Kind, und wiege es durch Wind, durch die<br />
 
stolze Wellen, die wie die Berge sind, hin an die Gnadenstellen<br />
 
stolze Wellen, die wie die Berge sind, hin an die Gnadenstellen<br />
da <del>sie</del> <corr>es </corr>dir zur Ehr, ihre Zahl vermehr. Den 19ten fuhren wir<br />
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da <del>sie</del> <corr>es </corr>dir zur Ehr, ihre Zahl vermehr. Den <date>19ten</date> fuhren wir<br />
von Holland ab, und kamen den 17ten im Haven von Dover an, wur-<br />
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von <placename>Holland </placename>ab, und kamen den <date>17ten</date> im Haven von <placename>Dover </placename>an, wur-<br />
den von hier nach London zum seligen J&uuml;nger gebracht, und der selge<br />
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den von hier nach <placename>London </placename>zum <persname>seligen J&uuml;nger</persname> gebracht, und der selge<br />
Christel sprach mich hier nach zum leztenmal. Den 9ten May sezten<br />
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<persname>Christel </persname>sprach mich hier noch zum leztenmal. Den <date>9ten May</date> sezten<br />
wir von Engeland ab, und den <del>29</del>. <corr>21 </corr>Juny sahen wir schon wieder Land<br />
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wir von <placename>Engeland </placename>ab, und den <date><del>29</del>. </date><corr><date>21 </date></corr><date>Juny</date> sahen wir schon wieder Land<br />
und das war America, <del>hier </del>welche gl&uuml;ckliche und geschwinde Reise ich<br />
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und das war <placename>America</placename>, f&uuml;r welche gl&uuml;ckliche und geschwinde Reise ich<br />
dem Heiland sehr dankbar war. Die Loosung hie&szlig;: Singet dem Herrn<br />
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dem <persname>Heiland </persname>sehr dankbar war. Die <orgname>Loosung </orgname>hie&szlig;: Singet dem <persname>Herrn</persname><br />
ein neues Lied, und am 24ten als wir aufs Land traten, hie&szlig; sie:<br />
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ein neues Lied, und am <date>24ten</date> als wir aufs Land traten, hie&szlig; sie:<br />
Danket dem HErrn, der gro&szlig;e Wunder thut. Man<br />
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Danket dem <persname>HErrn</persname>, der gro&szlig;e Wunder thut. Man<br />
 
dankt Ihm doch in diesem Jubel-Leben, f&uuml;r nichts so fr&ouml;lich, als<br />
 
dankt Ihm doch in diesem Jubel-Leben, f&uuml;r nichts so fr&ouml;lich, als<br />
f&uuml;rs Sohn hergeben; und so kam ich den 27ten ejus in Bethlehem an<br />
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f&uuml;rs <persname>Sohns&nbsp;</persname>hergeben; und so kam ich den <date>27ten ejus</date> in <placename>Bethlehem </placename>an<br />
mit der Loosung: Mache doch auf Zion; ich bin aber nur 17 Tage<br />
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mit der <orgname>Loosung</orgname>: Mache dich auf <placename>Zion</placename>; ich bin aber nur 17 Tage<br />
hier gewesen, so wurde ich nebst noch 30 Br&uuml;dern nach Christiansbrunn<br />
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hier gewesen, so wurde ich nebst noch 30 Br&uuml;dern nach <placename>Christiansbrunn</placename><br />
berufen, wohin ich den 13ten July zog. O Lamm, da bin ich in Deinem<br />
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berufen, wohin ich den <date>13ten July</date> zog. O <persname>Lamm</persname>, da bin ich in Deinem<br />
 
Garten, du magst selbst dein Pfl&auml;nzlein warten.<br />
 
Garten, du magst selbst dein Pfl&auml;nzlein warten.<br />
1752. Ausgang des May Monats
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<date>1752</date>. Ausgang des <date>May</date> Monats gerieth ich in einen gleichg&uuml;ltigen<br />
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Gang und Untreue gegen den <persname>Heiland</persname>, kam aber wieder auf mein Herz,<br />
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und wurde darauf am <orgname>Chor-Fest</orgname> den <date>29ten August</date> von Ihm absolvirt,<br />
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verliebte mich nachher mehr in die Marter <persname>Gottes</persname>, und wollte<br />
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nur gerne immer ein armes Blut bed&uuml;rftiges S&uuml;nderlein bleiben.<br />
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Anno <date>1753 den 24ten September</date> wurde mir angetragen, mit der ersten Colonne<br />
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von 11 <persname>ledigen Br&uuml;dern</persname> nach <placename>Nord Carolina </placename>zu gehen, und weil ich<br />
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dachte: Ich bin nun nicht mehr mein ich geh&ouml;re dem <persname>Lamm</persname>, so<br />
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konte diesen Antrag um so viel williger annehmen. Den<date> 2ten October</date><br />
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ging ich nach einer <orgname>seligen Liturgie</orgname>, die ich in meinem Leben wol nicht<br />
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verge&szlig;en werde, von <placename>Christiansbrunn </placename>nach <placename>Bethlehem </placename>und hielt mich<br />
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an lezterm Orte bis zum <date>4. ejus</date> auf, da wir als dann unsre Reise<br />
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antraten, welche wol sehr beschwerlich, aber mir und meinen <persname>Br&uuml;dern</persname><br />
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auch recht selig war; und so kamen wir den <date>17ten November</date> in <placename>Nord Carolina</placename><br />
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auf der Br&uuml;der Land an, da der Tages <orgname>Loosung </orgname>hie&szlig;:<hi rend="underline"> Habt einerley<br />
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Sinn.</hi> Einer und sonst keiner, wird von uns geliebt; und der Text:<br />
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<hi rend="underline">Ich wei&szlig; wo du wohnest.</hi> <hi rend="underline">An einem w&uuml;sten Ort.</hi> Mein Wunsch<br />
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war: so lange ich hier in <placename>Carolina </placename>seyn soll, so geb ich mich mit<br />
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Leib und Seel dem <persname>Lamm</persname>, und Seiner <orgname>Blut-Gemeine</orgname>; und seh<br />
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Ihm nur zu, was Er mit mir mach und thu. Da mir <date>1756 im August</date><br />
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eine hizige Kranckheit zustie&szlig;, dachte ich: Nun wird Er mich wol<br />
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heimk&uuml;&szlig;en; ich &uuml;bergab mich aber ganz in Seinen Willen, und es<br />
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war mir armen S&uuml;nder eine gro&szlig;e Gnade da&szlig; mich der <persname>Heiland</persname><br />
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zu Seinem Volck gebracht, und was da &uuml;ber mich kommt, alles von<br />
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Ihm herkommt, und ich nun Seine bin mit Leib und Seel, und wills<br />
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auch bleiben, bis ich Ihn seh. F&uuml;r die vergangne Proben will ich<br />
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das <persname>Lamm </persname>recht loben wenn sie mir fallen ein, sie bleiben mir doch<br />
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wichtig, die F&uuml;hrung ist auch richtig, soll mir ein ewger Segen seyn.<br />
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Den <date>31ten July</date> hatte ich die Gnade, zum erstenmal die <orgname>Gemein-J&uuml;ng-<br />
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ger W&uuml;rde</orgname> zu begleiten, dem <persname>Heiland </persname>an Seinem erbarmenden Herzen zu<br />
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liegen, und Ihm was f&uuml;r mein armes Herz und der <orgname>Gemeine </orgname>Anliegen<br />
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vorzuweinen; Mein Herz und Augen stunden den ganzen Tag in Thr&auml;-<br />
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nen &uuml;ber der lieben N&auml;he meines verwundten <persname>Br&auml;utigams</persname>, und diesen<br />
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Tag werde unter die seligsten in meinem Leben rechnen.<br />
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<add>Er hat diese W&uuml;rde nochmals noch verschiedene mal f&uuml;r die <orgname>Gemeine</orgname><br />
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und </add><add><add>seinen <orgname>Chor </orgname></add></add><add><emotion></emotion>begleitet.</add><br />
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Im <date>August 59</date> wurde ich sehr <add>kranck </add>an Glieder-Schmerzen, und weil noch<br />
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ein anderer <persname>Bruder </persname>mit mir auf die <orgname>Krancken-Stube</orgname> zog, so war<br />
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ich verlangend zu wi&szlig;en, welchen von uns beiden der <persname>Heiland </persname>erst<br />
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zu sich heimk&uuml;&szlig;en w&uuml;rde, und dieses Gl&uuml;ck traf meinen <persname>Cameraden</persname>;<br />
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unterde&szlig;en war ich ganz in Seinen Willen ergeben und es wurde<br />
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bald be&szlig;er mit mir. Der <persname>Bruder</persname>, den der <persname>Heiland </persname>zu Sich heimge-<br />
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k&uuml;&szlig;t hatte, war einer von den 12 <persname>Soldaten-Br&uuml;dern</persname>, die mit mir<br />
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zur <orgname>Gemeine </orgname>gekommen, nachdem wir 9 Jahre im Soldaten-Stand und

Revision as of 15:15:32, Nov 08, 2018

und als ich mir auf diese Reise ein Versgen aufschlug, so hieß
dasselbe: <persname>Herr Jesu</persname>, nimm dis Kind, und wiege es durch Wind, durch die
stolze Wellen, die wie die Berge sind, hin an die Gnadenstellen
da sie <corr>es </corr>dir zur Ehr, ihre Zahl vermehr. Den <date>19ten</date> fuhren wir
von <placename>Holland </placename>ab, und kamen den <date>17ten</date> im Haven von <placename>Dover </placename>an, wur-
den von hier nach <placename>London </placename>zum <persname>seligen Jünger</persname> gebracht, und der selge
<persname>Christel </persname>sprach mich hier noch zum leztenmal. Den <date>9ten May</date> sezten
wir von <placename>Engeland </placename>ab, und den <date>29. </date><corr><date>21 </date></corr><date>Juny</date> sahen wir schon wieder Land
und das war <placename>America</placename>, für welche glückliche und geschwinde Reise ich
dem <persname>Heiland </persname>sehr dankbar war. Die <orgname>Loosung </orgname>hieß: Singet dem <persname>Herrn</persname>
ein neues Lied, und am <date>24ten</date> als wir aufs Land traten, hieß sie:
Danket dem <persname>HErrn</persname>, der große Wunder thut. Man
dankt Ihm doch in diesem Jubel-Leben, für nichts so frölich, als
fürs <persname>Sohns </persname>hergeben; und so kam ich den <date>27ten ejus</date> in <placename>Bethlehem </placename>an
mit der <orgname>Loosung</orgname>: Mache dich auf <placename>Zion</placename>; ich bin aber nur 17 Tage
hier gewesen, so wurde ich nebst noch 30 Brüdern nach <placename>Christiansbrunn</placename>
berufen, wohin ich den <date>13ten July</date> zog. O <persname>Lamm</persname>, da bin ich in Deinem
Garten, du magst selbst dein Pflänzlein warten.
<date>1752</date>. Ausgang des <date>May</date> Monats gerieth ich in einen gleichgültigen
Gang und Untreue gegen den <persname>Heiland</persname>, kam aber wieder auf mein Herz,
und wurde darauf am <orgname>Chor-Fest</orgname> den <date>29ten August</date> von Ihm absolvirt,
verliebte mich nachher mehr in die Marter <persname>Gottes</persname>, und wollte
nur gerne immer ein armes Blut bedürftiges Sünderlein bleiben.
Anno <date>1753 den 24ten September</date> wurde mir angetragen, mit der ersten Colonne
von 11 <persname>ledigen Brüdern</persname> nach <placename>Nord Carolina </placename>zu gehen, und weil ich
dachte: Ich bin nun nicht mehr mein ich gehöre dem <persname>Lamm</persname>, so
konte diesen Antrag um so viel williger annehmen. Den<date> 2ten October</date>
ging ich nach einer <orgname>seligen Liturgie</orgname>, die ich in meinem Leben wol nicht
vergeßen werde, von <placename>Christiansbrunn </placename>nach <placename>Bethlehem </placename>und hielt mich
an lezterm Orte bis zum <date>4. ejus</date> auf, da wir als dann unsre Reise
antraten, welche wol sehr beschwerlich, aber mir und meinen <persname>Brüdern</persname>
[Seitenwechsel] [page break]
auch recht selig war; und so kamen wir den <date>17ten November</date> in <placename>Nord Carolina</placename>
auf der Brüder Land an, da der Tages <orgname>Loosung </orgname>hieß:<hi rend="underline"> Habt einerley
Sinn.</hi> Einer und sonst keiner, wird von uns geliebt; und der Text:
<hi rend="underline">Ich weiß wo du wohnest.</hi> <hi rend="underline">An einem wüsten Ort.</hi> Mein Wunsch
war: so lange ich hier in <placename>Carolina </placename>seyn soll, so geb ich mich mit
Leib und Seel dem <persname>Lamm</persname>, und Seiner <orgname>Blut-Gemeine</orgname>; und seh
Ihm nur zu, was Er mit mir mach und thu. Da mir <date>1756 im August</date>
eine hizige Kranckheit zustieß, dachte ich: Nun wird Er mich wol
heimküßen; ich übergab mich aber ganz in Seinen Willen, und es
war mir armen Sünder eine große Gnade daß mich der <persname>Heiland</persname>
zu Seinem Volck gebracht, und was da über mich kommt, alles von
Ihm herkommt, und ich nun Seine bin mit Leib und Seel, und wills
auch bleiben, bis ich Ihn seh. Für die vergangne Proben will ich
das <persname>Lamm </persname>recht loben wenn sie mir fallen ein, sie bleiben mir doch
wichtig, die Führung ist auch richtig, soll mir ein ewger Segen seyn.
Den <date>31ten July</date> hatte ich die Gnade, zum erstenmal die <orgname>Gemein-Jüng-
ger Würde</orgname> zu begleiten, dem <persname>Heiland </persname>an Seinem erbarmenden Herzen zu
liegen, und Ihm was für mein armes Herz und der <orgname>Gemeine </orgname>Anliegen
vorzuweinen; Mein Herz und Augen stunden den ganzen Tag in Thrä-
nen über der lieben Nähe meines verwundten <persname>Bräutigams</persname>, und diesen
Tag werde unter die seligsten in meinem Leben rechnen.
<add>Er hat diese Würde nochmals noch verschiedene mal für die <orgname>Gemeine</orgname>
und </add><add><add>seinen <orgname>Chor </orgname></add></add><add><emotion></emotion>begleitet.</add>
Im <date>August 59</date> wurde ich sehr <add>kranck </add>an Glieder-Schmerzen, und weil noch
ein anderer <persname>Bruder </persname>mit mir auf die <orgname>Krancken-Stube</orgname> zog, so war
ich verlangend zu wißen, welchen von uns beiden der <persname>Heiland </persname>erst
zu sich heimküßen würde, und dieses Glück traf meinen <persname>Cameraden</persname>;
unterdeßen war ich ganz in Seinen Willen ergeben und es wurde
bald beßer mit mir. Der <persname>Bruder</persname>, den der <persname>Heiland </persname>zu Sich heimge-
küßt hatte, war einer von den 12 <persname>Soldaten-Brüdern</persname>, die mit mir
zur <orgname>Gemeine </orgname>gekommen, nachdem wir 9 Jahre im Soldaten-Stand und

Register.