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vor daß es hier unmöglich mit mir gehen könnte und ich von hier weg
müste. Es wurde mir wohl und leichte ums Herze; doch blieb ich aber bey
allem, was ich that, unruhig; und vor dem Heiland und meinen Eltern
erst darauf bestehen, daß ich von hier weg müste. Doch ge-
reichte mir die Bekanntschaft mit dem Bruder Christian Hansen,
der als Schmiedegesell bey meinem Vater arbeitete und
erweckt war, zu großem Trost und Segen. Er nahm mich
überall mit, wo er hinging und ich sagte ihm mein ganzes
Herz. Einmal hörte ich ihn mit einem andern von der Ge-
meine
und was da für Leute wären, reden; das einzige
Wort Gemeine blieb mir erst im Herzen und es war mir
ausgemacht, daß ich zu den Leuten gehöre: bat auch den
lieben Heiland oft, daß Er mich dahin bringen möchte und machte auch
mit Bruder Christian Hansen, von dem ich wuste, daß er dahin
wolte, aus, mich mitzunehmen, welches er mir auch ver-
sprach. Ich sagte es auch meinem Vater, der antworte-
te mir aber so, daß ich es ihm nie wieder sagte: denn
er dachte; ich müste erst ein ganz anderer Mensch wer-
den, ehe das geschehen könnte. Ersteres glaubte ich auch
von ganzem Herzen, dachte aber, wenn ich nur erst bey
den Leuten bin, so wird das schon werden. In dieser
Hofnung lebte ich über ein halbes Jahr. An einem Morgen,
sagte mir Chrisian Hansen, daß mein Vater Haus und Hof ver-
lassen und zur Gemeine gehen wolle: dieses war mir etwas sehr unerwartetes
und ich konnte es vor Freuden kaum glauben, doch da er es mich
versicherte, so dankte ich sogleich dem lieben Heiland herzlich dafür.
Mein Vater machte Anstalt zum Verkauf und der Tag dazu
wurde vestgesezt. Als nun an dem dazu bestimmten Tage

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