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und da ich diese nicht erlangte kam ich in einen mißver-
gnügten und schweren Gang. Endlich wagte ichs mit
meiner Arbeiterinn offenherzig auszureden, und durch
ihre Zurechtweisung wurde mein Gemüth etwas
leichter. Den 6ten August 1758 sahe ich als Can-
didatin
beym Heiligen Abendmahl zu, mein Herz fühlte
dabey den Frieden des Heilands mehr als ich beschrei-
ben kan. Mein von Natur geschäftiger Geist wolte
aber immer noch selbst wircksam seyn, und ich trat
dadurch der Gnade des Heilands an meinem Her-
zen immer mehr und mehr in den Weg, bis ich mich
am Aeltestenfest bey der Rede des Bruder Josephs
so getroffen fühlte, daß ich ein jedes Wort wie allei-
ne auf mich geredet deuten konte, und da sich die
Gemeine die Absolution von unserm Aeltesten
erbat, übergab ich Ihm mein armes Herz so wie
es war und bat Ihn nun mit mir zu thun was Ihm
beliebet, von mir zu nehmen was Ihn betrübet.
Unser nächstes Chorfest am 4ten May sowol als
die vorhergehenden Tage, waren für mich beson-
ders ausgezeichnet und gesegnet, da ich alle meine
eigne Gerechtigkeit zu den Füßen des Heilands
hinwarf und von seinem Tod und Blut einen
solchen Eindruck bekam als ich nie vorher gehabt
hatte, ich bin nicht im Stande diesen Vorgang zu
beschreiben, mein Wunsch ist nur daß mir das
Andencken daran bleiben möchte bis in Seinen Arm
und Schooß. Am 5ten May wurde ich zum heiligen

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