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− | wir zur wahren Freude aller unsrer lieben Geschwister<br /> | + | wir zur wahren Freude aller unsrer lieben <persname>Geschwister</persname><br /> |
glücklich eintraffen. Wir thaten bald darauf eine Reise<br /> | glücklich eintraffen. Wir thaten bald darauf eine Reise<br /> | ||
− | in die Stadt und Land Gemeinen an, Nachdem der Verlaß<br /> | + | in die <orgname>Stadt und Land Gemeinen</orgname> an, Nachdem der <orgname>Verlaß<br /> |
− | des Synodi hier und in Nazareth und Litiz war publiciret<br /> | + | des Synodi</orgname> hier und in <placename>Nazareth </placename>und <placename>Litiz </placename>war publiciret<br /> |
− | worden, | + | worden, nun ein gleiches bey ihnen zu thun mit dem was<br /> |
− | vor sie gehörte, und wir waren zu Ende October erst damit<br /> | + | vor sie gehörte, und wir waren zu <date>Ende October</date> erst damit<br /> |
fertig.<br /> | fertig.<br /> | ||
− | Anno 71 fing mein guter Mann an sehr zu kränkeln, doch thaten<br /> | + | Anno <date>71 </date>fing mein guter <persname>Mann </persname>an sehr zu kränkeln, doch thaten<br /> |
− | wir <del>4</del> 1774 noch einen Besuch in allen Stadt und Land=Ge=<br /> | + | wir <del>4</del> <date>1774 </date>noch einen Besuch in allen <orgname>Stadt und Land=Ge=<br /> |
− | meinen, und bald drauf brach der unglückselige Krieg<br /> | + | meinen</orgname>, und bald drauf brach der unglückselige Krieg<br /> |
aus, der uns gar viel Kummer und Gram verursacht hat<br /> | aus, der uns gar viel Kummer und Gram verursacht hat<br /> | ||
wegen der damit verknüpften Umstände<br /> | wegen der damit verknüpften Umstände<br /> | ||
− | + | Ano <date>79 </date><date>im Merz</date> kamen unsre lieben <persname>Geschwister Reichels</persname> zu unsrem<br /> | |
− | wahren Trost hieher, und Mein guter Mann schien ganz auf=<br /> | + | wahren Trost hieher, und Mein guter <persname>Mann </persname>schien ganz auf=<br /> |
− | zu leben, aber es änderte sich das Jahr darauf da Geschwister<br /> | + | zu leben, aber es änderte sich das <date>Jahr darauf</date> da <persname>Geschwister<br /> |
− | Reichels in der Wachau waren wieder gar sehr, und er<br /> | + | Reichels</persname> in der <placename>Wachau </placename>waren wieder gar sehr, und er<br /> |
− | kriegte gleich nach Weyhnachten <add>anno </add>80 solche Zufälle, die mich<br /> | + | kriegte gleich nach <date>Weyhnachten </date><add><date>anno </date></add><date>80</date> solche Zufälle, die mich<br /> |
in große Noth und Bekümmerniß brachten, und was ich ge=<br /> | in große Noth und Bekümmerniß brachten, und was ich ge=<br /> | ||
− | fürchtet ist mir nur zu | + | fürchtet ist mir nur zu praecis eingetroffen, denn er<br /> |
− | ging am 17ten May 82 zu meinem unbeschreiblichen Schmerz<br /> | + | ging am <date>17ten May 82</date> zu meinem unbeschreiblichen Schmerz<br /> |
sehr geschwinde heim. O hätte ich gleich mit Ihm gehen kön=<br /> | sehr geschwinde heim. O hätte ich gleich mit Ihm gehen kön=<br /> | ||
nen, Wie Wohl wäre mir geschehen! ich hatte bey andert=<br /> | nen, Wie Wohl wäre mir geschehen! ich hatte bey andert=<br /> | ||
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verliehren würde, und stellte mirs zentner schwer vor, aber,<br /> | verliehren würde, und stellte mirs zentner schwer vor, aber,<br /> | ||
aber alle Vorstellungen reichen da nicht hin, was man<br /> | aber alle Vorstellungen reichen da nicht hin, was man<br /> | ||
− | erfährt bey der auflösung <u>dieses</u> | + | erfährt bey der auflösung <u>dieses</u> Bandes.<br /> |
Nun hatte ich alles verlohren, was ich in dieser Welt<br /> | Nun hatte ich alles verlohren, was ich in dieser Welt<br /> | ||
Liebes gehabt hatte, und glaubte ofte daß es mir nicht möglich seyn | Liebes gehabt hatte, und glaubte ofte daß es mir nicht möglich seyn |
Revision as of 19:22:21, Nov 04, 2018
wir zur wahren Freude aller unsrer lieben <persname>Geschwister</persname>
glücklich eintraffen. Wir thaten bald darauf eine Reise
in die <orgname>Stadt und Land Gemeinen</orgname> an, Nachdem der <orgname>Verlaß
des Synodi</orgname> hier und in <placename>Nazareth </placename>und <placename>Litiz </placename>war publiciret
worden, nun ein gleiches bey ihnen zu thun mit dem was
vor sie gehörte, und wir waren zu <date>Ende October</date> erst damit
fertig.
Anno <date>71 </date>fing mein guter <persname>Mann </persname>an sehr zu kränkeln, doch thaten
wir 4 <date>1774 </date>noch einen Besuch in allen <orgname>Stadt und Land=Ge=
meinen</orgname>, und bald drauf brach der unglückselige Krieg
aus, der uns gar viel Kummer und Gram verursacht hat
wegen der damit verknüpften Umstände
Ano <date>79 </date><date>im Merz</date> kamen unsre lieben <persname>Geschwister Reichels</persname> zu unsrem
wahren Trost hieher, und Mein guter <persname>Mann </persname>schien ganz auf=
zu leben, aber es änderte sich das <date>Jahr darauf</date> da <persname>Geschwister
Reichels</persname> in der <placename>Wachau </placename>waren wieder gar sehr, und er
kriegte gleich nach <date>Weyhnachten </date><add><date>anno </date></add><date>80</date> solche Zufälle, die mich
in große Noth und Bekümmerniß brachten, und was ich ge=
fürchtet ist mir nur zu praecis eingetroffen, denn er
ging am <date>17ten May 82</date> zu meinem unbeschreiblichen Schmerz
sehr geschwinde heim. O hätte ich gleich mit Ihm gehen kön=
nen, Wie Wohl wäre mir geschehen! ich hatte bey andert=
halb Jahren nichts anders vor mir gesehen, als daß ich Ihn
verliehren würde, und stellte mirs zentner schwer vor, aber,
aber alle Vorstellungen reichen da nicht hin, was man
erfährt bey der auflösung dieses Bandes.
Nun hatte ich alles verlohren, was ich in dieser Welt
Liebes gehabt hatte, und glaubte ofte daß es mir nicht möglich seyn